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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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,4 Das^H. vonderGelahrhsit

auö der von Jugend auf uns anklebenden Unge-dult, unser Verlangen ohne Andere Mühe ge-schwinde und merckiichzu erhalten, herrühret.

zo. Wie aber dasjenige, was wir bißherzumGrunde geleqet, aus Vermehre von dem Gu-ten und°sen überhaupt, und so ferne solchesalle Creaturen angehet, hergenommen ist; Alsvmüssen wir nun Venen Grund-Lehren von demGuten und Bösen der Menschen etwas nä-herkommen, und zu förderst aus dem, was wir all,bereit in der Vernunft-Lehre, da wir von denen 'Vorurtheilen geredet, angemeccket haben, xr-e-lupponiten, daß des Menschen !75amr undWesen von seiner Geburtan in der großenUnvollkommenheit stecke.

zi. Wie nun alle Dinge auf der Welt durcheine j-etswährende Bewegung erhalten werden,und ohne dieselbe nichts als ein verwirreles LKaosseyn würden; Also bestehet auch des Menschenseine Z^latur in einer dergleichen Nerve»gtmg, der GOtt, wie bey andern Dingen, ge-wisses Maaß, Ziel und weise vorgesetzet,nach welcher der Mensch aus einen unvollkom-menen Wesen in ein vollkommenes, und vonbar wieder biß auf sein Aller in ein unvollkom?menes gesetzt wird.

z:. Diese Bewegung hat sonderlich zwever-ley Eigenschaften, (i) Daß sie entweder stei«get oder fället, das ist, daß dadurch entwederdie Dinge und also auch der Mensch theile in sei-nem