Druckschrift 
Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
Einzelbild herunterladen
 

das Gute und R<5sezu erkennen uberh. »5

nem garchen Wesen, theils in seinem Kräften ent-weder zu ^ und abnimmt, und daß dannenhcro,wenn et»» Ding nicht mehr zunehmen tan,es nothwendig wieder abnehmen muß.(^) Das sie eine gewisse und mehr langsameals geschwinde Proportion, die aus vielfatti-gen kleinen Graden bestehet, beobachtet, wieelwanin einem Uhrwerck die Bewegung desselben in ge-wisse Augenblicke abgetheilet wird, welche, wennsie von dem Menschen überschritten werden, seinemWesen eben so sehr Schaden dadurch zugefügetwird, als wenn man an denen Rädern eines Uhr-wercks künstelt, daß sie geschwinder lauffen sollen,als die Hand des Künstlers verordnet hatte.

zz. Gleichwie aber die von GOtt allen Din-gen und folglich auch dem Menschen fürgesetzteDauerhaftigkeit seine Gräntzen hat, die derMensch nicht überschreiten kan, und solcherge-stalt an sich selbst gut ist, also wird sie doch tag-lich auch von dem Menschen zum Grunde desZSosen gemacht, so ferne er durch unrechte 3p-xlicirung der ausserlichen Dinge, entweder, wenner in Abnehmen ist, diese Bewegung gar zugeschwinde bescheiniget, oder aber, wenn ernoch zu seiner Vollkommenheit wächst,auch diese entweder verhindert, und sein Ab-nehmen verursachet, ehe er noch vollkommen wor-den , oder gleichfalls dieselbe allzugeschwindebefordert, und die gewöhnliche Zeit aus Unge,dult nicht erwarten kan.

Z4-De»l»