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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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i6 Dasi.H.vonderGelahchelt

z4- Denn daß auch diese leyte 2irt der Bewe-gung nicht gut, sondern dose sey, fiiesset daraus,weil dadurch des Menschen seine Dauerungverköryet wird, indem, wie wir jeHo errech-net, er nothwendig zu ftinem Ende sich nahenmuß, wenn er nicht mehr zu nehmen kan. Zu ge-schweige», daß durch die allzumerckliche Beför-derung der Vollkommenheit die von GOlt ver-ordneten Grade der natürlichen Bewegung über-schritten, und also auch in diesem Stück das Endeseiner Dauerung befordett wird.

z>. Ferner weil der Mensch aus unterschiede-nen Theilen des Leides bestehet, die ihre unter-schiedene Würckung haben, auch etliche duichunterschiedene Arten der Bewegungen oder durchdie Berührung unterschiedener äußerlichen Din-ge erhalten werden, so i>i offenbahr, daß die na-türliche Bewegung der menschlichenGliedmassen eine stete und Karmoinsche Ver-änderung erft»rdere, und dadurch die Kräftein desto besserer Dauerung und Vollkommenheiterhalten werden können, und daß anderseits einecvMk'W!>!iche Bewegung oder Ruhe einesGliedes bc»se sey, weil sie solches entweder zufernerer Bewegung untüchtig macht oder ein-schläffert.

z6. Gleichergestalt ist auch dieses unter dieböjen Dinge zu rechnen, wenn man die menschli-chen K'äft? entweder jretsw.hrend auf emZewisses Ding«/?^">st, oder gar zu ofte und

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