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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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das Gute u.NFsezu erkennen uberh. 17

geschwinde dieselbe auf unterschiedeneund zumahln widerwärtige Dinge fallenlast, weil dadurch die von GOTT eingeführte^,/o»/scheVeränderung auf beyderley Wei,se verändert wird.

Z7- Dieses, was wir bißher angemercket, et,was deutlicher zu begreiffen, so bestehet des Men,schen Wesen theils in einem S.eibe, der von dermackine des Leibes der Bestien nicht allzusehrentschieden ist, theils in einer Seele, die daden-cket und will.

z8- Be» der macKine seines Leibes ist zufor-derst des Leibes Lieben zu betrachten, welches ineiner propornoriirlichen Bewegung des Geblütsund anderer Säfte in denen Blut, und Puls-Adern , und andern innerlichen Theilen bestehet.

Z9- Dieses L.eben ist nicht alleine gut, son-dern auch der Grund alles Guten; und wasdasieibige erhält, das ist, wasdie vonGOttgeordnete />o/?o>-tto» befordert, und die Be--wegung des Geblüts und anderer Safte wederhemmet noch allzu geschwinde forttreibet, «stauchgut; was aber dieselbe langsam macht, oderallzusehr schärffet, das ist bose.

40. Der Tdd ist theils bose, theils gut.Böse, so ferne durch des Menschen Vorsatz oderNachlaßigkeit seine Dauerung unterbrochen wird.Gut, so ferne derselbe nichts mehr andeutet, alsdas natürliche Lebens Ende. Denn das Lebenist gcmtz gut, und also auch desselben Ende, und

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