Druckschrift 
Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
Einzelbild herunterladen
 

das Gute v. Bose zu erkennen überh. 2;

betlift, so ist dieses für bose zu halten, wodurchdes Menschen Geblüt gar zu sehr, oder gar zulangsam beweget wird; Was die Bewegungdes Geblüts in seinem ordentlichen Zustand er-halt, ist gut. Ausser daß man hier nicht sagenkan, daß die ordentliche Bewegung desG?bluts,wenn sie lange cominuiretwird, böse seyn solle:Weil der Mensch nur einerley Bewegung desGeblüts hat, ohne welches er nicht leben kan, aber,im Gegentheil vielerlei) Arten der Sinnligkeitenvon GOtt erhalten, die sich nicht alle zugleich be-wegen können, sondern einen nach der andern sichbewegen muß.

58. Ferner was die Gedancken des Menschengar zu sehr schärftet, oder gar zu sehr turdiret, istböse, was aber dieselbe in einer x>ioportionir-lichen Bewegung erhalt, ist gut: Ja was dieseBewegung allzulange continuirct, ist auch bAje, weil die Gedcmcken nicht nur den Menschen ge-geben sind, vielfaltige und unterschiedene Dingezu bedencken, sondern auch zu ihrer Erhaltung einemit derBeweguna abwechselnde Ruhe erfordern.Endlich was den Willen des Menschen betrift ,wird alle natürliche Berührung desielbigen durchihn selbst verderbet, weil er durch und durch böse ist.Dervwegen kan er nicht anders als durch eine aus-serordenlliche Berührung als durch eine ^leelicincuriret werden.

5?. Dieses wäre als!>dasvornehmste, das inBetrachtung der äusserlichen Dinge über-B 4 Haupt