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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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98 Das H. von der grasten

in einem Mangel dessen, das ,ric zu unserer Lebens-Unterhaitung benöthiget sind, bestehe; wirst dudoch dich wchl in acht nehmen müssen, daßdu nichtetwas für die äusserste Armuth ausgebest, die dochin der That dasseldige nicht ist.

95. Du must deine Lebens-Mtdurfft nichtnach deinem Verlangen, Begierde und Ge-wohnheit ausmessen: denn du kaust z. E. mitiOo. Thal- des Jahrs auskommen, und auchlooo. Thal, des Jahrs verthun. Bist du unver-gnügt, so bist du allezeit arm; gleichwie derjenigeallezeit reich ist, der mit wenigen vergnügt ist.Und wie woltest du, ohne Boßheit andererMenschen, als im Kriege oder einer sonderlichenHunger-Straffe GOttes, in einen Standgerathen können, daß dir etwas mangeln solte,das m deiner Leibeö-Nvlhdurft nöthig wäre, weilWasser, Wurtzeln, und wenn du einen Peltz hast,in welchem du dich wider Hitze und Kalte vertheidi-gen kanst, schon genuug ist, was du zu deines LeibesNothdurft brauchst, und hieran mangelt es auchdem elendesten Bettler nicht.

96. Was die Ehre betrifft, sowirdentwedexdadurch der innerliche Grund derselben, nemlichein tugendhaftes Leben verstanden, wovon wirschon fvlgends handeln wollen; oder aber esbedeutet die durch äusserliche Zeichen bestätigteHochachtung anderer Leute gegen uns, entwederwegen unserer Macht-, oder w.'gen einer fälsch-lich von uns eigebiideten Tugend-

97-Das