GIückseeMeit des Menschen, rvz
gleich halten kcm, ihn an seiner Gemüths-Ruheim geringsten nicht hindern, noch bey andernvernünftigen Leuten verhast und unangenehm ma-chen wird.
,o7< Wenn es aber wegen einer 8in^ulariraeunter lassen wird, so ist es freylich ein Übel,weil es genugsam zu verstehen giebt, daß ein sol-cher Mensch die wahre Gemüths-Nuhe nicht be-sitze , der keine inciiKerenre coinplail^nce für an-dern Menschen haben will: theils weil er hiermitkeine Liebe andern Menschen erweiset, theils weiles viel irrAilonMenst, zuoi'Xtenciiren, daß sichviele die eines gleichen seyn, nach einem, als daßsich dieser nach vielen richten solle.
108. Und weil dannenhcro es ohne offenbahre8inZulanrät, oder wohl gar ohne einer Liebe zuebettialimt, nicht-abgehen kan, wenn man dieDinge, die insgemein für schändlich ge,halten werden, begehet wie die LMici gethan;als müssen wir zugleich einen Unterscheid untereinem Menschen, dem das Decorum mangelt,imd unler dem, hui inäecenter vivir, der un-verschämt lebet, zu machen lernen, und diesemletzten unter die Zahl dererjenigen rechnen, die diegroste GIücrfteltWezt nicht besitzen-
109. Und zu dieser letzten Classe sind auch dieje-nigen zurechnen, die die Unterlassung des ciecoriaus einer irrigen Meinung, als wenn dassel-be etwas böses wäre, oder aus einer a!Izu-frühzcmgen Begierde, andere allzugeschwin-
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