Gluckseeligkeit des Mensche»?, id?
Kranckheit, Reichthum, sinnliche Belustigungenund lobwurdige Thaten hindangesetzet werdenmüssen.
Aber so ferne die Rranckheitenschmeryhafc seyn, und die Nerven mit Härteangreiffen, müssen wir behutsam gehen, daß wirnicht eines Theils dafür halten, als wenn auchdiese Kranckheit das Gemüth eines Menschengar nichts angienge , andertheils aber nichtauf die andere ^veite verfallen, als wenn diese!-bigen einen weisen Mann elend machten.
12s. Es ist wohl an dem, daß ein Mensche einesehrstarcke ?KantAi1e haben müsse, wenn er sicheinbilden wolte, daß ein weiser Mann, wenn erz. E. an dem ?c>äagr^ an Stein, an der Gichtstarck darnieder liegt, und grosse Schmertzen da-von empfindet, in seinem Gemüth eben so ruhigsey,, als wenn er in einem Rosen-Gartenfasse, und daß, wenn gleich sein Hals sclme,sein Gemüthe doch gantz freudig sey. Wir ha-ben gesagt, daß das Gemüthe mit den Gedanckendes Menschen verknüpft sey, und auch bey einemweisen Mann, wenn gleich sein Gemüthe den Leibbeherrschet, dennoch wegen der sietswahimdenVereinigung der Seelen mit dem Leibe nicht alleEmpsindligkeit der Seelen mit d^m Leiden desLeibes aufgehoben werden. Und weil es dem-nach bey dieser Bewcmdniß nicht anders zuge-hen kan, als daß ein weiser Mann, Zeit wehrendenseinem Schreyen, an den Schmertzen gedencken
muß