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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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,10 Das: H von der großen

muß; so ka» es mich nicht fehlen, müsse zu die,ftr Zeit sein Gemüth so ruhig nicht seyn, als sonsten.In diestm Absehen haben wir die Gesundheitals em nöthiges Stücke der menschlichenMücrsceltgkett gerechnet , und rechnen es unterdiejenige, dessen Beraubung durch dergleichenKranckKcit die Gemuths-Ruhe em wenig, aberaber noch mehr als ein Fieber stohret, und verur-sachet, daß ein Mensch zeit währenden solchen In-landes , nicht vollkommen glückseelig sey.

Aber es ist doch deßhalben dieGejiindheitdes Leibes nicht em wesentliches Stück derGemütds-Nuhe, und die jetzt ermeldten Kranck-heilen tonnen einen weisen Mann dieselbige nichtgar rauben noch elend machen: massmdenn einweiser Mann, sobald die Scdmertzen vorbey seyn(welche je empfindlicher sie seyn, je eher sie auchm deutlich wieder aufhören ) von seiner verstöhrelenRuhe bald wieder in Ordnung kömmt, und sol-chergestalt abermahlö, auch in Ansehung derglei,chen Kranckheit, ein grosser Unterscheid zwischen ei-mm weisen und unweisen Mann ist.

12z. Jener besitzet vor den? Schmsrtzen seineGemüllMNiihe, wie er soll, und pr^x^i-irel sichbey Heiannahung derselben zu einer thme mögli-chen Gedult; nach vergangenen Schmertzen abertröstet ihn die Erlangung der entzwischen in etwasturdircen GemüthLMuhe über dem, was e? zuvorerlitten, kräffug!!cd. Aber ein Nnweiser, weiler keine Gemuly^Ruhe hat, stellet er sich die zu-