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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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lzo Das z.H. von GOtt als dem

hoffen sonsten eine Inconvenientz daraus zu be-fahren wäre, dieselbe hartnäckigt verlhaidigenwollen. Denn ein weiser Mann zanckt niemal),len wegen der Worte oder Redens-Arten.

2z. Solle dir auch deine Vernunft bey die-ser Erkäntniß noch diesem Scrupel machen, daßnach derselben folgen würde, daßGOttaufdiese lVeise seinen Geschopffen allezeit emneues Seyn und Wesen gäbe, solchergestaltaber schiene es menschlicher Vernunft zuwiderzu seyn, daß dieses nichts und etwas, dieses alteund unzahligmahl darzu gesetzte neue nur stets- !wehrend ein Ding seyn und bleiben solle; solaß dich doch diesen schlechten und von einemKinde zu beantwortenden Einwurf nicht irremachen.

24. Wir wollen dich nicht eben auf dieExempel vom Mandel, Schiffe u. s. w. wiederzurücke weisen, sondern wir wollen dir die Nich-tigkeit dieses Einwurfs auf eine andere Artzu erkennen geben. Ey lieber nimm Feder undDiente, und mache mir doch eine Linie auf daöPapier. Nun continuire dieselbe. Waswiltdu machen ? Du must die Feder nicht weiter an-setzen. Laß die Linie sich selbst continniren,oder conrinnire sie solchergestalt daß du Lemneu Stück daran fetzest. Du sprichst, eS gehenicht anders an. Nun wohl: conrinuire siedenn nach deinem Gefallen. Wiederhohle sol,He6 noch etliche mahl. Nun sage mir, du hast