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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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,j4 Das z.H. von GGtt als dem

alle Augenblick, neben den Seinigen, auch dieserfeiner Feinde Wesen und Seyn erhält.

zi. Eben diese Ursachen trist er auch bey demVerträum auf andere Creaturen an, indem erspühret, daß alle Menschen unvermögend seyn,ihm wider GOttes Willen nur einen Augenblicksein Leben und da6 andere von GOtt herrühren,de Gute zu verlangern, und daß GOtt dieselbenin dem momem, daß sie ihm zu gute etwas für,nehmen, zernichten und vertilgen könne.

z:. Ja er weiß endlich, der natürlichen Er,käütniß nach, von keinem ander« Gottes,dienst, als von dieser aus kindlichem Vertrauenund Gir.'Furcht herrührenden Begierde; sein Le-ben nach GOttes Willen anzustellen, und be-greift für sich selbst nicht, ob mW mit was fnv«usserllchen Ceremonien er sonstcn gegen«ÄGtt j'cmen Dienst bezeugen solle, odschoninsgemein die Gelehrten das Gegentheil zu be-haupten pflegen, und dafür halten, das; derMensch von Natur angetrieben werde, GOtteinen äußerlichen Gottesdienst durch äußerlicheCeremonien undausferliches beten, loben und dan-ckcn zu erweisen.

z?. Dieses aber desto deutlicher zu begreiffen,must du für allen Dingen recht einnehmen, wo,vo i allhier die Frage sey, damit eines Theils Umbcdachtjame an diesen Lehr-Satz si'Ä) nicht ar-geni, anders Theils aber die in den Vorurcheilender alten L-chren ersoffene nicht Gelegen-heit