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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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Ursprung aller mensthl. Glücks-el. »z 7

den, als ob wir davor hielten, daß die Naturlins sage, man mösse GGet mit äusserlichenCeremonien nicht ehren, denn solchergestaltwürden wir gantz vffenbahr demjenigen zuwiderleben, was wir allbereit n. z6.8? z?. prTlupxo-niret; Sondern wir wollen nur zeigen, daß dieZTlatur uns gar nichts von diesem Gott-esdienst sage, daß er geschehen müsse, unddaß noch der Natur dieser ausscrliche Gottes»dienst unter die Dinge zu rechnen sey, die alsMitteldinge geschehen und unterwegens gelassenwerden können; oder daß die Natur uns keinenfestschliesienden Grund an die Hand gebe , dar-aus wir gewiß folgern könten, GOTT wolle ei,nen solchen ausserlichen Gottesdienst von denMenschen haben.

40. Denn wir mögen uns entweder in GGt-tes ZTlatur, was wir davon bcgreiffcn, oder inder menschlichen Natur, darnach umsehen,so werden wir barinneiniichts finden, daraus wirschließen tönten, GOTT wolle einen derglei-chen ausserlichen Gottesdienst von dem Menschenerfordern.

41. So viel GOttes Wesen vetrift, so be-darf dieselbe weder des ausserlichen noch des in-nerlichen Gottesdienstes des Menschen, und istaus dem I^uci^no bekcmt, das schon ehe dessendieser aus der Vernunft hergenommenen Ent-schuldigung sich der vemonax bedienet, als manihn als einen gottlosen Mann verklaget, daß er

I 5 der