Ursprung aller menschl. Glückseel. iz?
45. Der menschliche Verstand begreift fer-ner, daß der äußerliche Gottesdienst unter dievortreflicvsten zugelassenen Dinge gehöre,und nicht alleine der allgemeinen Vernunft nichtzuwider, sondern auch es auf gewisse Maasse bes-ser sey, wenn man GOtt ausserlicheEhre bezei-ge, als wenn man dieselbe unterlasse.
46. Aber dieses alles ist noch nicht gmung, dieNothwendigkeit: des Gottesdienstes zu erhär-ten. Denn die menschliche Vernunft kan darin-nen nichts unvernüüftiges antreffen, wenn stez.E.solchergestalt rcülonim, daß das ausserlicbeGebet, nach Anweisung der Ncitur, unter dieMittel-Dinge gehöre, weil GOtt, als einHer-tzenkündiger, auch die Seufzer der Menschenverstehe, und als ein SchöMr und Erhalterderselben auch ohne Bitten am besten wisse, wassie bedürffen.
47. So wachset auch durch das susierlicheL.ob GOttcs seiner Majestät, und Hoheit nichtszu; ja vielmehr weiset die gesunde Vernunft,daß, wenn ein Mensch, der GOtt nicht innerlichchret und fürchtet, gleich das Lob GOttes inseinen Mund nehmen wolle, er sich hiermitschwerlich versündigen werde, weil er entwederGOtt oder die Menschen durch diese äußerlicheZeichen zu bekriegen suche. Wenn aber einMensch in seinem Hertzen GOtt hoch achtet, sowird die Vernunft leichte das äusserliche Lob fürüberflüßig halten.
48. Eben