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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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Ursprung aller menschl. Gluckseel. 145

62. Daß ich die Leute von dieser lehken Classeunter die Atheisten rechne, geschiehet oeßhalben,weil wir oben erwehnet, daß alle l^ilosopkidurch GOtt ein unterschiedenes Wesen von denenCreaturen die dererselbcn erste Ursache sey, ver-standen haben, und folglich derjenige, der dieCreaturen und GOtt für eines hält; oder GOtteinem höhern ?alo unterwirffr, in der That GOttlaugnen muß.

6z. Gleichwie aber Atheisterey nicht den ge»Linsten nur wahrscheinliÄ)en Grund aufführenkan, durch den sie diesen Haupt-Irrthum ver-thäydigen könte; also haben wir sie nicht andersals eine der grasten und elendesten Thor-heiten zu betrachten, zumahl wenn wir erwcgen,daß mehrentheils die sonst klügsten Leute dareinverfallen, weil sie ihre Vernunftgarzu Hochspan-nen wollen, und über der allzugenauen Ausgrü-belmig äusserlicher Dinge der Eckantniß ihrerselbst ,'und folglich auch hernach ihres Schöpffersvergessen. ^

64. Einen Abgotter nenne ich, in Ansehen desnatürlichen Lichts fürncmlich den, der zwar etwasfür GOtt hält, dasseibige fürchtet und vertrauet,und durch einen ausserlichen GOttesdienst demsel-ben dienet; aber der gantz offenbahrlich wiederdas Licht der gesunden Vernunft dasjenige fueGOtt ausgiebet, das unmöglich GOtt seyn kan.Z.E. der die Menschen, Thiere und andere irrdi-sche Creaturen für GOtt halt.tL K 5;. Was