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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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iz8 Das 4. H.von der vernünftigen

lauftigsten Bedeutung nicht füglich beschriebenwerden. Wir baden gesaget, daßGOttdieMenschen liebe. Daß der Mensch viele Din-ge liebe, wird niemand laugnen. Von denenNestten spricht man, daß sie sich selbst unterem,ander, auch wohl andere Dinge, oder gar denMenschen selbst lieben. So schreibet man auchdenen Bäumen unter einander eine Liebe zu;Ja es ist nichts ungemeines, daß man nicht auchvon leblosen Dingen, als z. E. dem Magnetund Eisen, «ine Liebe sagen solle.

^. Zwar was die Liebe der Bäume und derleblosen Sachen betrift, so hält man wohldurchgehendö davor, daß dieselben von diesen Din-gen nicht in eigenenVerstande genommen werden,weil es gantz offenbahr, daß sie keiner Gemüths,Neiaimgen fähig sind- Und also bleibet die LiebeG'Ottes, der Menschen und der Thiere nochübrig, die wir uns so dann wohl von einander zuentscheiden befleißigen müssen.

5. Alles dasjenige, was wir an uns be,finden, und doch vonGOtt zu sagen pfle-gen, das wird nur G!eichniß,H?eise vonGOtt, in eigenem Verstands aber vonuns geredet. Und alles, was wir an unsbefinven, und doch von den Bestien auchzusagen pflegen, davon müssen wir erst,lich an uns zu reden anfangen, (weil unsunsere eigene Sacken am betautesten sind,) da,mit wir hernach erkennen mögen, ob es gleich-fall-