Print 
Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Place and Date of Creation
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image
 

Klebe anderer MensHm überhaupt. 159

falls von den Bestien in eigenem Verständegesaget werden könne, wenn es nehmlich ein Lun-cepr ist, der die Dinge angehet, die wir milde,um Bestien gemein haben, oder vb es nurGleichniß-VOeise von denen Bestien geredetwerde, so ferne es die Dinge betrift, durch diewir von denenVestien entschieden seyn.

6. So müssen wir demnach von der Liebe zureden anfangen, derer die Menschen fähigsind. Und zwar, weil dieselben vielerlei) zu lie-ben pflegen, GOtt, andere Menschen, an-dere geringere Creaturen, so wollen wir erstsehen , WSS die menschliche L.iebe Aber-haupt sey.

ein Verlangen des MenschlichenWillens, sich mit demjenigen, das dermenschliche Verstand zugleich für gut er-kennet, zu Vereinigen, oder in dieser Ver-einigungzu bleiben»

s. Weil nun die Liebe ein Werck des mensch»lichen Willens ist, der Wille aber zur menschli-chen Seele gehöret, so kan von denen Be-stien nicht anders als KZurlicher Weise gesagtwerden, daß sie etwas lieben, zumahl dieses Ver-langen bey den Menschen ohne Gedancken, daßdie geliebte Sache etwas gutes sey, nichtconcipiret werden kan, dieser Gedancken abergleichfalls von Venen Bestien, als die gar nichtgedencken auch nicht gesaget werden mag. Undso ferne ist die Liebe/ die vsn denen Bestien ge-