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saget wird, etwas unvollLommeners, als VieLiebe der Menschen; So ferne aber die Bestienund andere Creaturen das lieben, was ihrerNatur würcklich gut ist, so ferne ist sie vollkom-mener.
9. Gleicher weise und weil man GOtt einenVerstand und Willen gantz auf eine andere undunbegreiflichere Weise als denen Menftben zu-schreibet, so ist auch die Liebe, die von G.Olt ge-sagt wird, gany eine andere Liebe, zumcch-len die gesunde Vernunft weiset, daß, weilGOlt von sich selbsten ist, und das Wesen seinerGeschöpffe stets wehrend erhält, auch GOlt aus-ser sich nichts finde, das er in Ansehen seiner fürgut halten könne» Und also siehet der Mcnjch,daß die Liebe GOttcs venvimdersäm und un-begreiflich sey, weil er alles thut, was einLic'bender zu thun pfleget, und doch keine Ursa»che ausser ihm selbst findet, die ihn hierzu antreibenkönne-
10. So folget auch ferner aus dieser Beschrei,bung der Liebe, daß man, eigentlich davon zurede!> sich selbst nicht lieben könne, weil wir all-bereit im vorhergehenden Capitel gesagt, daßkein Geschöpffe sich selbst erhalten könne, vielwe-m'gec aber eine Vereinigung ohne zwey unter-schiedene Dinge begriffen werden kan; Und mußdemnach die Selbst«Liebe entweder eine eite-le Einbildung unvernünftiger Menschen seyn,oder man wird dadurch nichts anders als einen
Man?