L.iebe anderer Menschen überhaupt. r6i
Mangel einer eigentlich so genanten L.iebeandeuten.
li. Es ist aber die Vereinigung, die der
menschliche Wille in der Liebe inrenäiret, nachUnterscheid-derer Dinge, die geliebet werden,ouch ihrer Bedeutung nach sehr unterschieden.Wir wollen wieder von der Liebe anderer Men-schen, als der eigentlichsten und deutlichsten, an-fangen, und hernach die Liebe gegen GOlt undandere Crealuren mit derselben gegen einanderhalten.
i!. So bestehet demnach die Vereinigung,die die Liebe des Menschen nach der natürlichenErkantniß bey andern Menschen intendirensoll, darinnen, daß, weil andere Menschen glei-ches Wesens mit ihm sind, er auch sein Wesen,das ist, seine Seele, fürnemlich aber seinen Wil-len mit dem ihrigen dergestalt vereinige, daßgleichsam ein Wille daraus werde, und keinerKber den andern sich einer Botmäßigkeitanmaasse, sondern beyde Wechselsweise ausfreyem Willen dasjenige wollen, was das an-dere will.
iz. Eine andere Vereinigung aber ist die-jenige , die man gegen andere geringere Ge,schopffe haben soll. Sie haben weder Ver-stand noch Willen, und also sollen wir unsereSeelen nicht mit ihnen vereinigen. Sie kön-nen uns für sich nicht gutes thun, weil sie esnicht verstehen, sie sind aber geschickt, daß wie
ce L nach