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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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i?-> Das 4.H. von der vernünftigen

zur Bestie worden, einen Menschen fürandern zu lieben pfleget.

zi. Soicheraestalt' oder ist zubeobachten,daß in dieser Clasie dreyerley Wirten von der un-velnü'lfti'gen Liebe angetroffen werden: (1) lLl-ne mehr als eine Bestialische, wenn man ei-nen unvernünftigcn Trieb bey sich befindet, fei-nen Leib mit dem Leibe der Personen einerleyGeschlechts, oder mitLresturen von ganyunterschiedener Are zu vermischen, wofürauch die Bestien einen Abscheu haben. (2) EineBestialische oder Huren-Liebe, wenn manseine Begierden mit allerley Personen ohneAnsehen deren Bildmgen oder Gemülhs-Be-wegungen m stillen, ober vielmehr zu vermeh-ren und lüstern zu machen trachtet, (z ) Eine-bey nahe Bestialische, wenn man zwar einenUnterscheid unter denen Personen entweder ih-rer Bildung oder ihren Gemüths-Neigungennach machet, aber doch alsöbald bey denenjeni-gen, auf die man mit seiner Liebe fallet, Zugleichaufdie Vereinigung des Leibes, oder wohlgar einig und alleine aufdiese, ohne Ver-einigung des Willens oder der Seele,?zielet. Und von dieser letzten müssen wir fürnem-lich etwa? mehrers reden.

?!. Denn weil derselben die allermeistenMenschen ergeben sind, so gar auch, daß deßwe-gen auch unter denen ?KiIolcipKen diese den Na-men der Liebe für sich beHallen, und verändern

Liebe