Liebe anderer Mensche» überhaupt. 17z
ne Seele oder Gedancken ohne einem ausserlichenZeichen niemahlen begreiffcn, noch ihm sozu la-gen ins Hertze sehen kcm. Und obschon die Re-de und Worte dem Menschen gegeben sind ftineGedancken dem andern mittheilen, so geltendoch diese Zeichen mehr bev dem Verende desMenschen, als bey dessen Willen. Denn be»diesem gilt ein einiges Thun mehr als tausendWorte, wiewohl gemeiniglich Worte vor denenThaten vorher zu gehen pflegen. Nichts destoweniger aber wird man hieraus in geringstennicht Messen können, daß die vernünftige Lie,be hauptsächlich oder eben ft> wohl in Ver-einigung des äusserlichen Thuns, alsin Vereinigung der Seelen und des Willensbestehe.
z6. Denn es ist ein grosser Unterscheid unterdem Wesen eines Dinges, und unter dem Zei-chen oder Bild desselbigen. Dieses ist allezeitetwas, das mit dem Wesen niedt? zu thun hat, son-dern nach demselbigen folget, oder sich da, nachrichtet. Und also hat auch die Bezeugung des aus-ferlichenThun und LassenS nicht mit der Vereini-gung der Seelen an sich selbstzu lhun, sendernsiefolget auf dieselbige, und giebt so wohl in derFreundschaft als Liebe der geliebtenPerson Wech-sels-Weise dieselbe zu erkennen.
Z7- Z. E. Wenn ein tugendhafter Mensch eintugendhaftes und verstandiges Frauen »Zimmerlieb gewinnet und seine Seele mit der ihrigen
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