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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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L.iebe anderer Menschen überhaupt. 175

gehören, weil sie öfters aus falschem Hertzen her-rühren.

z». Nach diesen muß man auch einen grossenUnterscheid unter denen andern L.iebes-Ne,AcuFttNZen, die durch 0as äusserlich? Thunund Lasten ausgedrucket werden, und unter derVereinigung der S.e,ber, die durch die Ver-Mischung derselben ^eschichct, machen. Denngesttzt, daß zu dem Wesen der Liede die Gefäl?liqkeiten des öusserlichen Thun und Lassens ge-höreten; oder aber gestandenen Falls, daß,weil diese unausbleibliche Zeichen wahrer Liebe^ei)N, zum wenigsten doch das Verlangen ?u desnenseibm nicht iri-Äilc>n?.b1e seyn könne, so fol-get doch nicht Klfo fort, daß man auch die Liebeö-Gunsten, die auf die Vermischung des Lei-des zielen, hierunter rechnen müsse, sondern wirmüssen von diesen absonderlich etwas mehrersreden.

40. Ob nun wohl das schwache Ä.icht dermenschlichen Vernunft ohne göttliche Of-fenbcchrung in Erkantmß des allgemeinen Übelsher Ä.ust-Seuche ziemlich im finstern herumtappet; So weiset uns doch das Licht der Na-tur zum wenigsten so viel, daß diese Begierdedes Leibes-Vermischung nichts gutes, sonderneine ziemliche UnVsUllsmmenhel't sey , wennsie gleich in coinparsilon anderer gröbern Stuf-fen noch so reimlich scheinet , und daßviele Dingesuch von denen , die vermittelst der göttlichen Of-

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