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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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ZU'ebeMderer Menschen überhaupt. ,37

ter diesen klahren und deutlichen Regeln suchet,und solchergestalt alle Liebe nnverheyraeheterPersonen unterschiedenen Geschlechts für un«Anläßlich, alle Liebe aber Mannes und Wei-bes für zulaßig und Vernünftig ausgiebet, daDoch unverheyrathete Personen, wenn sie die Ge-setze nicht übertreten^ und die Vereinigung herSeelen hauptsächlich ^tencliren, einander garvernünftig lieben können, von denen verheyrathe-ten aber es Wider Z die allgemeine Erfahrung be-zeuget, daß viel bestialisches Lieben von ihnen ver-übet werde, und ein vernünftiger Mann , her dieallgemeine Boßheit ein wenig kennen lernen, nichtungegründelen Verdacht überkömmt, daß es zu-weilen in einem allgemeinen Huhr,Hause nicht sobestialisch, als m denen Ehe-Betten vemünftigund tugendhast seyn wollender Menschm herzuge-hen pflege.

60. Nachdem wir also bißhero veröffentlichdeutlich gewiesen , worinnen die vernünftige Gebedes Menschen bestehe, wird es nunmehro nichtschwer seyn, darzuthun, daß die VernünftigeL.iebe andererMenschen das csnyige Mit-tel sey 5» der wahren Gemüths-Riche 5»gelangen. Denn dieses weiset nicht alleinedasjenige, was wir aÄbereit oben von der ^la-enr d^s Menschen bewiesen haben , daß erohne einer friedlichen Gesellschaft nicht vergnügtleben könne, und daß die Gemüths- Ruhe stcls-wähMv neue Liebe wircke; sondern es giebel es