:o4 Dasz-H-vonderallgemeinci!
11. Was das Geschieht betrift, so ist billigzu bemercken, daß die Ungleichheit dessel-ben emtzig lind allem? unter denen llngleichhei-ten diejenige ist, die nicht nur an der Liebe nichthinderlich ist, sonder» vielmehr dieselbe verursa-chet, oder in einem grossem Grad zum wenigstenzuwege bringet. Nicht nur unter Leuten, die ein-ander unvernünftig lieben; sondern auch un-ter vernünftigen Menschen; indem nicht al-leine diese Zuneigung, die der Mensch mit denenThieren gemein hat, Leib mit Leib zuvermengen,solches zu wege bringet; sondern auch, wenn manvon derselben adKi-z^iret, viel ein grvssers Ver-trauen, tLhr,Furcht und Weichheryigkeitunter Personen beyderlei) Geschlechts, als unterdenen von einerley Geschlechte durch einen natür-lichen Trieb bey vielen Personen zu seyn pfleget.Daß man also hieraus kiärlicl) siehet, man müssedie Gleichheit, die der Grund der Liebe ist, nichtso wohl in äusserlichen Dingen suchen, als wie dasGeschlechte ist, al? in der innerlichen Zunei-gung, welche der Natur nach bey ungleichen Ge-schlechte gleich ist.
12. Endlich, so viel die Gleichheit der Ge-müths-Neigungen bctrift, so lieben sichzwar wohllüstige und ehrgeizige Gemütherdem Scheine nach untereinander, aber Geld-peinige lieben niemand, und werden wieder voni"u, '.!^ni), auch nicht von denen, die ihnen gleichsm), nur zum Scheine geliebet. Die Ursache
wollen