Liebe anderer Menschen. 2°5
wollen wir sckwn zu seiner Zeit dey Erklährung die-ser Gemüths-Neigungen erörtern.
iz. Jedoch ist es unmöglich, daß unter Wohl-lustigen und Ehrgeitzigen eine rechtschaffene bestan-dige Liebe und Vereinigung der Gmnither seynkönne, sondern es ist nur eine Schein-'Z.iebe, diesich anstellet, als wenn sie der geliebten PersonVergnügen suchte, in der That aber ihr selbst eige,ties zu wege zubringen trachtet, und also eines dasandere zu hintergehen bemühet ist.
-4. Im Gegentheil ist es unmöglich,, daß dieGleichheit derTugend-ZTleigung nicht solteeine beständige L.iebe machen, weil sie die Men-schen antreibet, auf beyden Theilen um die Wetteeines daß andere vernünftiger Weis? zu vergnügen,welcher die wahre Vereinigung der Seele ist, undalso ist die Gleichheit eintzigundalleinederGn-nvder absonderlichen Liebe, denn es isr ohnm>5g-!tch, daßTugend-IiebendeZ.eute einanderhassen können; So gar, daß wenn diese Gleich-heit verHanden, die andern Ungleichheiten, desAlters, Standes, Vermögens, der l'rofesswn,der Landes--Art,desVerstandes und der Gemüths-Neigungen, an wahrer aufrichtiger Freund-schaft nichts hindern. Obgleich nicht zu lauanen',daß bey Tugend.liebenden Personen die Gleichheitder Gemülhs-Neigungen ihre Freundschaft star?cker und vertraulicher macht.
15. Und also bestehet die Vereinigung derGemüther in der absonderlichen jUebe, so fer-ne