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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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Z.,'ebe Aller Mensche». -07

der Mensche in der allgemeinen Liebe nicht findentan. So kan man doch die allgemeine L.iebeauf gewisse Maasss eine Richte Schnur derabsonderlichen Liebe nennen, so ferne diese derersten nicht darf zuwider seyn, indem die erstegleichsam der Weg ;u der andern ist, und derft'-m'ge , der andere Menschen hasset, nicht capabelist andere zu lieben, weit der Haß eines einigenMenschen der menschlichen Natur zuwieder ist,sintemal)! kerne Ungleichheit des menschli-chen Geschlechts ihrer ZTlatur nach sovielrvürcken wtt, daß ein Mensch den anderndeswegen hassen sölte.

18. Es ist ja wvh! an dem, daß die absonder-liche Freundschaft die Gemüther und Willenauf das genaueste verbindet, und ein Herh undeine Seele aus zween Leibern macht; und dan-nenhero scheinet es auch, daß ich mit meinenZreunde auch seine Freunde und Feindegemein haben müsse; Aber daraus folget nochlange nicht, daßich andere Menschen hassenmnske. Denn mein Freund kan wohl Feindehaben, aber er muß deßwegen keines MenschenFeind seyn, weil er, wie wir bald mit mehrernerweisen wollen, seine Feinde mit Gewalt über-winden muß.

59. Wie? sprichst du: Soll denn zum wenig-sten Irrthum und Laster nicht eine solche grosseUngleichheit verursachen, daß einweiserundtugendhafter Mann lasterhafte und irrende Leute

nicht