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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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Liebe aller Menschen. 215

chen genöthiget sind, oder (7) die Gemeinschaftim Handel und Wandel, oder (8) die freye Hev-ratt) versaget? wovon wir auch allvereit anders-wo unsere Meynung etwas ausführlicher von unsgeschrieben.

zz. Vorietzo wollen wir nur noch diese An«merckung beyfügen, daß gleichwohl etliche, wiewohl gar rare Fälle entstehen können, in welchenein Mensch auch durch Zwang-Mittel dahingehalten werden kan, daß er die allgemeinen Lie-bes 5 Bezeugungen andern Menschen erweise,wenn nemlich folgende Umstände vorbandensind: (1) Wenn des andern seine Bedürfnißso groß ist, daß er ohne Leistung dieser Leutse-ligkeit verderben würde, l» daß er dieselbe vonkeinem andern Menschen so wohl als von uns zuKosten hat, und (z) daß wir nicht m gleicherZTloth mit ihm stecken.

Z4-Z, E. Wenn zwee n Menschen, dieeinandernicht anders als wegen der allgemeinen menschli-chen Narur verwandt sind, durch Unglück an einenwüsten Ort verschmissen werden, und einer davonvon seinem eigenen Gute so viel aus dem Schiff-bruch rettet, dadurch er so wohl sein eig-nalsoesandern sein Leben erhalten kan.

zz. Lass't uns dannenher» mmmehro MWahrhaftigkeit als der andern Tugend derallgemeinen Liebe wenden. Durch die Wahr»haftigkeit verstehe ich allhier dieieniqe Tua-md,nach welcher wir schuldig sind das Ver-O z sprc-