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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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sprechen, das wir allen Menschen, siemc?gen seyn wer sie wollen, gethan haben,treu und unverbrüchlich zuhalten.

?6. Es ist leichte abzunehmen, daß das mensch-liche Geschlecht ohne diese Tugend, und das Ver-sprechen, welches dieselbe xrX5uxpoiüret, nichthat.die allgemeine Gemüths,Auhe erhaltenkönnen, weil dieLeutseeligkeit, und die daher ent,stehende Dienst-Bezeugungen nicht alleine zulang,iich ist« daß die Menschen alle diejenigen Dingederer sie von einander benöthiget sind, vermittelstderselben erweisen können, weil nicht allein der Au,stand desjenigen, von dem man etwas begehret,zum vftern dergestalt beschaffen ist, daher entwe,der die Sache, oder den Dienst, den man von ihmverlanget, oder zum wenigsten den Werth dersel-ben selbst vonnöllM hat, oder daß er die Sachenicht alsobalb leisten kan, oder weil der Zustanddessen,, der etwas von dem andern haben will, alsodewandt ist , daß es sich nicht füglich schickt, dasje-uige, was er von dem andern begehret , umsonstNiio ohneEnlgeld von ihm annehme, oder weil dieSache, die man begehret, qar zu kostbar ist, alsdaß man sie als einen ftblechten Liebes-Dienstver,langen könne. Zu geschweigen, daß wenn ein-mM ein Zwiespalt undKrieg unter den Menschenentstanden, derselbige durch nichts anders als durchWechsclweis gethanes Versprechen gehoben, undslso wiederum Friede gemacht werden kan..

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