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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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HLiebe aller Menschen.

nicht zu trösten hatte, wenn man nemlich mit ihneneinen Lontr^Ä schlieft ohne Zwang, oder wennder Zwang vmbel) ist. Denn es kan von dieserallgemeinen Liede, als wir schon oft erwehnet, keinMensch ausgeschlossen werden.

49- Und ist dannenhero eine gantz unvernünf-tige und liedlose Lehre, wenn man verthäydigenwill, daß man denen, die in dem Christenthumeine irrige Meinung von GOlt und göttlichenDingen haben, die manAcyer zu nenne» pfle-get , keine Treu und Glauden halten solle. Dennes wird durch -bieseldige bey nahe dieses höchst-nöthige Band des menschlichen Geschlechts gantzund gar aufgehoben. Ist man denen Ketzerndeßhalben keinen Glauben zu halten schuldig, weilsie eine irrige Meinung von GOtl haben, underkennen doch die heilige Schrift für GOttesWort; so würbe man vielmehr denen Judenund Heyden wegen eben dieser Ursache keineTreu und Glauben halten dürssen, weil siegleichfalls irrige Meinung von GOtt hegenund die Schrift nicht einmahl oder doch nichtvöllig vor GOttes Wort halten, und also würdeTreu und Glauben nur zwischen Leuten von ei-nerReligion gelten, ja nicht einmahl zwischen de-mselben, weil keine 8ecre i und in derselbe» kei,ne ?rc>vintz, ja fast keine Stadt ist, in welcher nichtdiejenigen, die sich zu einer 8eÄe bekennen, vonandern Gelehrten derselben 8eere> bey diesen letz,ten Zanckö vollen Zeiten in der Lehre von göni'i,

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