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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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Liebe aller Menschen. -5?

den Zwang würcklich braucht; Und ist daimenherogar leichte zu erkennen, warum das andere Theilder Liebe den Namen derselben für sich alleine be-halt, bey welchen wir nicht einmahl das Vermö-gen haben den andern zu zwingen.

105. Wollest du demnach die fünff lpecial-Tugenden der allgemeinen Liebe nach diesem Un-terscheid gegen ein ander halten, s» wirst du befin-den , daß die LeutseeligVeit und Gedult die al-lerevelsien darunter seyn, weil man darzu nichteinmahl gezwungen werden kan, und also für sicheinen liebreichen Menschen sattsam zu erkennengeben, auch eine Zmzeigung sind, daß er nicht we-niger bescheiden, verträglich und wahrhaftig sey;Da hingegen die Bescheidenheit, Verträg-lichkeit: und WahrhafeiZLeit nicht so einenhohen Liuä in dieser allgemeinen Liebe einneh-men , indem einer wohl bescheiden, verträglich undwarhaflig seyn kan, der nicht leutftelig und ge-dultig ist, weil er sich anderer Gestalt bey Un-terlassung jener drey Tugenden eines Zwangs be-fahrt, dessen er sich bey diesen beyden nicht zu besor-gen hat.

ic>6. Gleichwie aber das, was wir ietzo gemel-det, saltsam weiset, daß ein solcher Mansch nachfeinem ausierlichen Thun und Lassm, und in An-sehen des ausserlichen Friedens zmar für gerechtoder zum wenigsten doch nicht für ungerecht ge-halten werden könne, gleichwohl aber immermehr bey andern Leuten feine allgemeine Lie,

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