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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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vernünftigen S.iebe überhaupt. 25?

vernünftigen Liebe gesagt worden, dievernüns?tige absonderliche Äuebe beschreiben, daß e6sey die Vereinigung zrooer Tugend-lieben-den Seelen, die durch VL'echseiswelje Ge-fälligkeit und aufmercks;me Sorgfillt ge,sucht, durch'Wechselsweife Gutthaten er»langet, und durch Gemeinmachung allerDinge besessen und erhalten wird.

z. Was wir durch die Vereinigung vei stehen,haben wir nicht nöthig zu wiederholen, in Ansehensolches allbereil im 4- Hcniplstücke ;ur Guüge er-kläret worden. Daß wir aber zrvoerTngend-Uebender Seelen erwehnet, muß etwas deutli-cher ausgeleget werden, viele allgemeine Irrthü-mer desto besser zu erkennen, und das Wesen dieserDinge desto eigentlicher zu erlernen.

4. Durch die zwo Seelen verstehen wir zweengantze Menschen, und haben deßwegcn der See-len mehr als des Leibes Meldung gethan, um unsabermahl zu erinnern, was wir schon im 4. Haupt-stuck von der Vereinigung der L.e,ber, obdieselbige ein nöthiges Stück der L.iebe sey,weitläustig gelehret.

z.Derowegen ist auch vffendahr, daß, weil derUnterscheid des Geschlechts, wie auch obenerwehnet, den Leib nicht aber die Seele angehst,auch kein Unterscheid »wischen der vernünftigen-triebe unter den Personen einerley oderzweyerley Geschlechts zu machen sey; son-dern daß sie beyderseits aus einerlei) gemeinen Lehr»