»6o Das 6. H. von der absonderlichen
sahen hergeleitet werden müsien,ausgenommen des-sen, was wir w^gen der Zuläßlichkeit der Ver-mischung der Leider zwischen zwoen Personen un-terschiedenes Geschlechts gleichfalls oben ange-mercket.
6. Es wi>d zwar insgemein'auch unter denenGelehrten die Liebe derPersonen einerley und un-terschiedenen Geschlechts mit unterschiedenen Na-men beleget, indem man diese Ä.eytere allein desNamens der Luebe würdiget, aber jene nureine Freundschaft nennet; und konten wir jawohl nach unserer Gewohnheit dißfalls einen jedenreden lassen, wie er wolte ( Massen wir denn selbstuns um Kürtze willen zum vfftern des WortsFreundschaft, die Liebe zwocr Personen einerleyGeschlechts zu bemercken, bedienen werden ) wennman nur nicht in der Thal selbst von der wahrenBeschaffenheil abwiche.
7. Denn anfanglich ist irrig, wenn man dafürhält, es werde zu einer jeden wahrhaftigenL.iebe die Vermischung der L.eiber als ein we-sentliches Stück erfordert, davon wir auch obendas Gegentheil schon erwiesen. HernachmahlSist eben so unvernünftig, daß man sich einbildet,es könne die wahre Freundschaft in einer ge,mäßigten Gleichförmigkeit des ausserlichen Thunund LassenS bestehen, wenn gleich die Gemü-ther veruneiniget bleiben, und ein jedes auffeineigen imereüesehe.
8- Beyde Irrthümer kommen daher, daß wir
wegen