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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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vernünftigen L.iebe überhaupt. 26z

Aber man wird nicht leichte was unvermmfti-gsrs antreffen können, als diesen ?rTtext. Inäif-ferenre Dinge kan man wohl gantz unterlassen,wenn der Mißbrauch groß ist; «der nothwendigeDinge, oder wahrhaftig gute Dinge gcmtz aus-zurotten, wegen des befürchteten Mißbrauchs, istwider die gesunde Vernunft. Was ist aber noth,wendiger, als eine vernünftige Vertrauligkeitauch unter Personen von zweyerlcy Geschlechteindem alle Hi>wrim bezeugen, daß der Haß der-selben die grösten Unordnungen anrichte. Zuge-schweigen, daß die Unterlassung vernünftiger Lon-verl-ition zwischen Mannes undWeibes-Perso-nen, die be» vernünftiger Verheyrathung nöthigeErkantniß der Gemüther offenbahr!ich hindert.

i2. Zudeme so reiyet dieses destomehrzurunordentlichen L.iebe an, jcmehr man allezuläßliche LvnversAtion verbietet; sintemahlnick)t nur die verderbte Natur insgemein allenverbotenen sonst unbegehrten Dingen am meistennachtrachtet; sondern auch bekant ist, daß son-sten durch Wegerung und Verbot diejenigen, soeinander unvernünftig lieben, diese ihre Liebe an-zufeuren suchen.

iz- Zugeschweigen, daß diese Gewohnheit un-vermögend sey, durch Abschneidung allervertraulicher Lonverl^rion die unordentli-che L.iebe zu hindern. Zwo Personen, die sichvorgesetzt einander unvernünftig zu lieben, undeinwenig verschmitzt seyn, siiw geschickt die sänkeN - Welt