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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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vernünftigen Liebe überhaupt. 265

jenigen gehören, von denen der?uec saget: c^/?«e/?, ^tt^i >-c>F^, ans diese Weise aus?Dreyen? Ja das wir uns selbsten der tadelns-würdigsten Nachläßigkeit anklagen, daß wir nichtdurch eine vernünftige Zucht sie angewöhnet, aufeine unverdächtige und ehrliche Weise mit einan-der umzugehen.

,6. Zudem, wie lächerlich ist dock) unsere Vor-sorge? Man verdenckt zwo Personen unterschie-denes Geschlechts, wenn sie vertraulich mit ein-ander umgehen, ob man ihnen schon sonstennichts verdachtiges oder unerbares nachsagentan, aber das ist gar löblich, wenn sie in öffent-licher Gesellschaffc mit einander essen und rrin-cken, spiele»», tanken, einander selbst oderandere L-eute durchziehen? Ist es nicht ebenso viel, als wenn wir behaupten wollen, daß dieTugend und Keuschheit durch wollüstige SpeiseundTranck, durch betrügerischen Gewinst, durchüppige kleine Spiele, durch anreihende Verkeh-rungen der Augen und Wendungen des Leibes,und durch die IvleäiiÄnce müsse erhalten werden ?

?7- Gleichergestalt, was ist doch darinnenwohl für eine Vernunft? Einen Tanymeister,Sprachmeister, Laurenisten, Mahleru. s.w. verstatten wir, daß er täglich gcuihe Stundenmit unsern Weibern und Töchtern alleine ist;und einen andern 60?«^? /^mm-.- halten wirncbst dem Frauenzimmer für unehrlich, wenn sienicht alle ihre LonverQriones in GegenwartN; dreyer