566 Das 6. H. von der absotiderll'chen
dreyer oder mehr Zeugen (als wie dic^vocsttndie mil denen Inczuiüten reden wollen) verrichten?
18. II) will davsn nicktö erwehncn, daß ebendas Mißtraue»», das wir in der unserigen Ehr-ligkeit setzen, sie desto mehi zur UnehrbarVeit an-reihet. Es schmertzcl ein Ehrliebendeö Gemüthe,daödisGemüths-Ruhe noch nicht in einem hohen(Zmä besitzet, nichts mehr, als wenn man es we-gen eines Lasters, das es bishero schaffet,, verden-ket. Und nach der gememcn Anmerckung klugerLeute ist der unrechte Verdacht eines Mannes dieerste Staffel zu der aus der unordentlichen Liebeeines, Weibes ihme erwachsenden Schande.
19. Aber wir müssen wieder einlencken, damitwir nicht ,u weit von den Gräntzcn unsers Vor-habens uns entfernen. Daß wir hiernächst zrvoerSeelen oben gedacht, ist nicht so wohl geschehen,daß wir eine grössere Zahl ausschließen wollen;sondern vielmehr anzuzeigen, d?.ß, wie wir schonvberwehnet, kein Mensch sich selbst wahrhafftiglieben könne. Jemehr dannenhero Tugend-lie-bende Seelen mit emandert vereiniget sind, jegrösser ist ihr Vergnügen, und je grösser wird ih-re Gemüths^Nuhe, weil ein jeder über der andernihr Wohlseyn sich ruhig erfreuet, und durch dieVermehrung der Anzahl sich liebender Personendie Anzahl der Liebe, nicht vermehret, sondern ausollen mit einander gleichsam eine SeeK, undwahrhafftig ein Wille und. eine Liebe wird.
20. So ist demnach hieraus leichtlich Muse-,
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