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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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566 Das 6. H. von der absotiderll'chen

dreyer oder mehr Zeugen (als wie dic^vocsttndie mil denen Inczuiüten reden wollen) verrichten?

18. II) will davsn nicktö erwehncn, daß ebendas Mißtraue»», das wir in der unserigen Ehr-ligkeit setzen, sie desto mehi zur UnehrbarVeit an-reihet. Es schmertzcl ein Ehrliebendeö Gemüthe,daödisGemüths-Ruhe noch nicht in einem hohen(Zmä besitzet, nichts mehr, als wenn man es we-gen eines Lasters, das es bishero schaffet,, verden-ket. Und nach der gememcn Anmerckung klugerLeute ist der unrechte Verdacht eines Mannes dieerste Staffel zu der aus der unordentlichen Liebeeines, Weibes ihme erwachsenden Schande.

19. Aber wir müssen wieder einlencken, damitwir nicht ,u weit von den Gräntzcn unsers Vor-habens uns entfernen. Daß wir hiernächst zrvoerSeelen oben gedacht, ist nicht so wohl geschehen,daß wir eine grössere Zahl ausschließen wollen;sondern vielmehr anzuzeigen, d?.ß, wie wir schonvberwehnet, kein Mensch sich selbst wahrhafftiglieben könne. Jemehr dannenhero Tugend-lie-bende Seelen mit emandert vereiniget sind, jegrösser ist ihr Vergnügen, und je grösser wird ih-re Gemüths^Nuhe, weil ein jeder über der andernihr Wohlseyn sich ruhig erfreuet, und durch dieVermehrung der Anzahl sich liebender Personendie Anzahl der Liebe, nicht vermehret, sondern ausollen mit einander gleichsam eine SeeK, undwahrhafftig ein Wille und. eine Liebe wird.

20. So ist demnach hieraus leichtlich Muse-,

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