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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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vernünfrigett S.iebe überhaupt« 271

einander gehende mögen nun darinnen weit ^van-ciret seyn oder nicht; sondern auch unter denen, daeiner schon einen ziemlichen Vorsprung für deincmdernbat. Worausftrnerzuschlicssuiist, daßbey der Liede mir eine Gleichheit der Vefthai^fenheiten und IncümMonen, nicht aber eineGleichheit der6»erfordert werde.

26. Denn die Gleichheit wird nur erfordert,wegen der VercimgmiZ. Leute die auf unter-schiedenen Wegen wandeln, tonnen sich nicht ver-einigen ; aber wenn einer auf einem Wege gleichden Vorsprung hat , kcm die Vereinigung wohlgeschehen, wenn entweder dieser auf den andernwartet, oder gar zurücke gehet, und ihm forthilft;oder jener eylet, daß er diesen einbohlet. DieseAnmerckung müssen wir uns wohl impmniren,weil wir daraus zu seiner Zeit die unterschiedenenArten der absonderlichen vernünftigen Liebewer,den machen müssen.

27. Acho wollen wir in der Beschreibung der-selben fortfahren. Wir haben darinnen dreierTugenden erwehnet, (i)der aufmerksamenGesalligZeit oder SorgfaltigLeit, durch wel-che diese Liebe auf beyden Theilen gesucht wer-de, (!) der Gutthätigr'eit, durch welche mandieselbe nach und nach, nach ihren unterschiedenen<?i-s,äen erhalte, und endlich (z)der Gemein-machunZ alles Vermögens, und Thuns,als welche bezeuget, daß mmmehro die Vereini-gungvölliggeschehen, und die Liebe im höchste»«

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