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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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vemnnfttgen L.iebe überhaupt. 275

langte stets zu gedencken? Wie kan man aberdaran gedencken, wenn man die Gedanckcnanders hat, und nicht auf das gechigste Thun unDLasten der geliebten Person achlung giebt?

z4- Indem ich von Augen rede, will ich zwardie Augen des L.eibes nicht gantz ausschliessen;(Massen nicht zu leugnen ist, daß, gleich wie disel-den in der Erkanlniß der Wahrheit uns den grö-sien Vortheil schaffen, also mich dieselbigen'beygegenwartiger Tugend sehr nothwendig seyn;und ein Blinder also eines grossen Vorthnls be-raubet ist, bey andern Liebe zu suchen, und die sei-nige ihnen rechtschaffen zu erkennen zugaben.) Al-leine ich ziele doch mehr auf die Augen des Her-yens, nemlich die Gedancken. Wer rechtschaf-fen liebet, der giebt auch auf die Person, die eeliebet, achlung, wenn er die Augen a» einem an-dern Ort kehret, nicht nur in denen Dingen, diedurch das Gehör begriffen werden; sondern auchin denen, die sonst zum Gesichts gehören, weicheswohl lächerlich zu fe»n scheinet, aber von einemjeden gar leichte begriffen wird, wer nur ein wenigdarauf achtung geben will, was man neben der-jenigen Linie, da unsere Augen gerade aufgerichtetseyn, seben könne.

zz. Ja es muß zuweilen diese Sorgfältigkeitauf dergleichen Art eingerichtet seyn, daß man da«durch in einer öffentlichen Gesellscbafft die Liebe ei'»nerPerson durch dies-lbige suche, und dennochniemand als diese Person selbst dieselbigegewahr werde, weil wir von lasterhaff-

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