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Einleitung.
sichtlich derselben, wie bei allen unseren Speculationcn, blosans Reflexionen beschränkt.
Schließen wir indessen, in Ermangelung historischer Be-weise, nach der Analogie, so gewinnen die übereinstimmendenersten und letzten Vorstellungen über die zweite ein großesUebergewicht. Die Urwelt ist nämlich die Kinderwelt oderder Zustand der Natur. Die ersten Menschen waren alsoKinder oder Naturmenschen. Als Solche mußten sie erzogenund gebildet werden. Erziehung und Bildung konnten sie sichaber nicht selbst geben; sie mußten sie nothwendig von An-deren, von Gebildeten erhalten. Ohne Berührung,ohne Umgang mit Solchen vermag di,'r Naturmensch, wie dieErfahrung bei den Wilden zu Genüge beurkundet, sich nichtüber seine» ursprünglichen Zustand ans einen höheren Gradvon Geistesbildung zu erheben. Er bedarf hierzu des Bei-standes, der Anweisung Anderer. — Wer konnten aberwohl diese Anderen bei den ersten Menschen seyn? AndereMenschen gewiß nicht; denn Jene waren ja die ersten.Es konnten daher nur höhere Wesen seyn, denen Jene dieerste Entwicklung ihres Geistes verdankten; und darauf scheintauch die älteste Urkunde des Menschengeschlechts hinzudeuten,^)deren Acchthcit und Glaubwürdigkeit durch ihre Uebereinstim-mung mit der Geschichte der Menschheit selbst bestätigt undim Alterthume nie bezweifelt, nur in neuereu Zeiten ausGründen, die nicht einmal eines Beweises fähig sind, zwarangefochten^ ihre Unächthcit aber noch von Niemand bewie-sen worden ist.
Die Bildung der Menschen in der Periode ihrer Kindheitkonnte sich natürlich nur auf die ersten Elemente beschränken.Mehr waren diese Naturmenschen in ihrer Kindheit nicht zufassen fähig, am wenigsten, wenn nach der zweiten Meinungder menschliche Geist sich selbst überlassen, durch seine eigene,
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