Erstes Buch. Erster Abschnitt. 9
schwiegenhcit; eine Hand, die Stärke oder Tapferkeit; eineNase, aus der ein Dampf aufstieg, den Zorn u. s. f. Oftwechselte man mit den Zeichen, die einerlei Bedeutung hatten.So drückte man durch ein Schloß ebenfalls die Verschwiegen-heit aus. Oeftcrs endlich setzte man, besonders bei der Be-zeichnung von Vorfällen, einen Theil für das Ganze, Wollteman z B. die Belagerung einer Stadt anzeigen, so malteoder zeichnete man nur eine Sturmleiter, i) Die größte Rolleaber spielten bei dieser Art zu schreiben, besonders bei denAegyptern, die Thiergestalten. Nicht mit Unrecht bemerkt Ta-citus,") daß sie ihre Gedanken durch Figuren von Thierennnd Vögeln bezeichnet hätten. Alle Wände des Labyrinthszu Theben waren mit solchen bemalt; ^) und selbst die höchsteWürde, den König, bezeichneten sie durch die Figur einerBiene,") Diese dritte Art zn schreiben, nennt man die tro-pische oder sy mbolische Schreibekunst.
Sie war bei vielen Völkern des Alterthums, bei denPhöniziern, 5) den Scpten^) und noch zur Zeit der Entdeckungvon Amerika bei den Mexikanern?) üblich, welche den Mon-teznma von der Landung des Cortcs durch eine Zeichnung inKenntniß setzten.
Eine ähnliche Art zn schreiben haben selbst jetzt noch dieJapaneser und Chinesen, deren Schrift ans nicht weniger alsLVMO verschiedenen Zeichen besteht, die ebenfalls keine Wör-ter, sondern nur Sacken und ganze Begriffe bezeichnen. Wel-cher dortige Gelehrte wird sich wohl rühmen können, alle dieseZeichen zu kennen! —Bei keinem Volke der alten Welt hatte