Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
Seite
17
Einzelbild herunterladen
 
  

Erfindung der Schreibckunst. 17,

und unter diesen dem Thot oder Taaut die Ehre der Er-findung der Buchstabenschrift gebühre. Der älteste Gewährs-mann dafür ist der Phvnizische Geschichtsschreiber S an ch n u i a-ton, nach Einigen aus Bcrytus, nach Andere» aus Tyrus gebürtig, der eine Geschichte seines Volks in der Sprache der-selben -geschrieben, von welcher nur einzelne Bruchstücke einergriechischen Übersetzung seines Landsmanns Philo ans unsgekommen sind. Sanchuniaton dedicirte seine Geschichte demAbibal, König von Bcrytus, welcher «ach der Rcgententafelder Phönizier beinah hundert Jahre vor der Zerstörung Trojasgelebt hat. Daher sagt Ensebius^) Sanchuniaton habe v.ordem Trojanischen Kriege gelebt, und Porphyrius^) Mrichtetvon ihm und von Abibal, ihr Zeitalter grenze an das Zeit-alter Mosis. Philo hingegen, ein Zeitgenosse des KaisersHadrian , lebte und übersetzte demnach Sanchuniatous Schrifterst im zweiten christlichen Jahrhundert, weswegen Einige siefür untergeschoben erklären und Philo's Zeugniß der Acchtheitderselben verdächtigen wollten. Aber dieses Argument giebtdnrchans keinen Beweis; denn wie viele ältere Schriften, derenAechthcit Niemand bezweifelt, sind erst in späteren Zeiten über-setzt und herausgegeben worden, weil sie keinen frühe-ren Uebersetzer und Herausgeber fanden! San-chuniatous Glaubwürdigkeit bezeugt auch Eusebius , welchergewiß keine Auszüge aus Philo's Übersetzung in seine Schriftaufgenommen haben würde, wenn er, der sorgfältige undgenaue Prüfer und Kenner ächter und unächter Schriften,Sanchnniaton's Geschichte für untergeschoben erachtet hätte.Philo aber charakterisirt seinerseits denselben als einen gelehrtennnd sorgfältigen Geschichtschreiber, dem Suidas auch eineSchrift von der Physiologie ves Hermes und eine AcgyptischeTheologie zuschreibt.

Z.) kräp, LvilNF. I.. l.2.) Omiti-it Llirist. I.. IV.

».) In seinem historischen und geographischen Wörterbuche.

S