16 Erstes Buch. Erster Abschnitt.
und Plato')für die Aegypter, D iodor^) für die Aethiopieraber auch für die Babylioner:c- — Wie über das Volk, beiwelchem die Buchstabenschrift zuerst erfunden worden, so herr-scheu ganz natürlich über den Erfinder derselben auch verschie-dene Meinungen; der Ursachen dieser Verschiedenheit sind man-cherlei. Eine der hauptsächlichsteu ist wohl das hohe Alterder Buchstaben. Eine andere rührt von den verschiedenen Ar-ten der Schreibekunst, welche die Alten nicht immer genauvon einander unterschieden, her. Jede derselben hatte auchihren-eigenen Erfinder, bei dem man nicht genau die Art derSchrcibekuust angab, die er erfunden hatte. Oefters wurdeauch eine und dieselbe Person in den ältesten Zeiten von demeinen Volke so, und von dem andern wieder anders benannt.Dieß gilt besonders von dem Phönizier Thot, welcher mitdem Taaut, dem Mercurius, Mercurius Quin-tus und Hermes Trismegistus einerlei Person ist.Nicht selten hat man auch denjenigen, die nur die Buchsta-benschrist iu ein anderes Land brachten, die Erfindung dersel-ben zugeschrieben; und endlich wurden auch die Alphabete derSprache iu späteren Zeiten vielfach abgeändert, so daß jedesAlphavct einer Sprache seinen besonderen Charakter bekam;daher oft diejenigen, welche solche Abänderungen zuerst vor-genommen, für die Erfinder der Buchstaben selbst gehaltenwurden; denn es ist leicht begreiflich, daß die Schreibekunstmit Buchstaben nur allmählig und erst durch die Bemühungenmehrerer auf einander folgender Generationen zur Vollkom-menheit gebracht werden konnte, wie dieß fast bei jeder wich-tigen Erfindung der Fall ist. °)
tz.
Es ist indessen alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, daßunter allen Völkern des Alterthums den Phöniziern allein,
1. ) vIst,» in ?IlUi-Iin 1>n>. II. 1>. 18.
2. ) vioil, I. ZK. III, 3.