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1/2 (1834)
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19
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Erfindung der Schreibekunst. 19

der Aegyptischen Priester im Tempel zu Heliopolis wohnte,wo Strabo noch sein Zimmer sah, beurkundet ebenfallsThots Namen und Erfindung.Ein Aegypter Theut,(Thot, Taaut, Hermes ?c.) er mag nun ein Gottoder göttlicher Mensch gewesen seyn, soll zuerstdie Unendlichkeit der Töne in Selbstlauter undMitlauter unterschieden, alle ihre Arten geprüft,und so die ewig dauernde Stimme, wie er dieSchrift nennt, weil man durch dieselbe auch nach dem Todezu den entferntesten Nachkommen spricht, erfunden haben."Anderswo schreibt Plato 'dem Thoyth ausser mehreren anderenErfindungen auch die Erfindung der Schrcibekunst zu, undnennt ihn denVater der Buchstaben." Unter denPtolemäern schrieb Mauctho, ein Aegyptischer Priester, aufBefehl des Ptolemäus Philadelphus eine GeschichteAegyptens , wozu er nicht nur die seiner Aufsicht anvertrautenTempelurknnden benutzte, sondern, nach des Syncellus Zeug-niß, auch Nachrichten von Säulen nahm, an welchen Thot,der erste Hermes, in heiliger Sprache nnd mit heiligen Buch-staben Aufschriften gemacht hatte- Von dieser Aegyptischen Geschichte haben nns Julius Afrikauus, Euscbiusund Syncellus Bruchstücke aufbewahrt, welche Scaligererklärt hat. Auch den Römischen Schriftstellern war Thotnicht unbekannt. Bei Cicero -) ist der Aegyptische Thot derfünfte Mercurius, welcher die Aegypter - Gesetze undBuchstaben gelehrt habe, uud dessen Name bei ihnen auch dererste Monat sichre. Nach Livius °) haben ihn die His-panier unter dem Namen Mercnrius Teutates alseine Gottheit verehrt, welche Ehre ihm nach Lucanus ^) anchdie Gallier erwiesen. Endlich war Thot auch den christ-

1. ) In ?kaeckrn IV II ». 276.

2. ) vv n-iwra III, 22.Z.) I-lv. Ii. 26.

4.) I/»e au. I.

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