Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
Seite
47
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Erfindung der Schreibekunst. 47

anfPergament geschriebenen Urkunden zusammengetragen habe >).Es läßt sich denken, daß dasselbe den Griechen noch früherbekannt geworden sey, da die Zubereitung der Membrane zumSchreiben eine Erfindung ihrer asiatischen Brüder war, mitdenen sie in sehr lebhafter Verbindung standen. Aber manfindet nirgends, daß daS Pergament in Griechenland einegrößere Vollkommenheit erlangt hätte. Diese gaben ihm da-gegen die Römer, die sich desselben nicht nur sehr häufig be-dienten, sondern auch in der Kunst semer Zubereitung Perga-mus weit übertrafen. Mit dem römischen Pergamente konntein Ansehung der Geschmeidigkeit und Glätte, der Feinheit undDauer das in Pergamus uud Griechenland verfertigte aufkeine Weise verglichen werden. Auch in Hinsicht der Farbenhatte das Römische Pergament den entschiedensten Vorzug voranderen. Pergamus nnd Griechenland lieferten nur gelbes,in Rom machte man auch weißes, und gab ihm sogar dieviolette und Purpurfarbe auf beiden Seiten, welche dann mitgoldenen oder silbernen Buchstaben beschrieben wurden 2). Aufder Bibliothek zu Upsala befindet sich noch ein Mcmuscriptder vier Evangelien, welche Ulphilas in die gothische Spracheübersetzt hat. Alle Anfangsbuchstaben sind mit Gold und dieanderen mit Silber auf solch purpurfarbiges Pergament ge-schrieben, daher diese Handschrift der silberne Coder genanntwird. Allmählig verbreitete sich der Gebrauch des Per-gaments auch in andere Europäische Länder. In Deutschland bediente man sich desselben vorzüglich mir zn wichtigen Urkun-den zum gewöhnlichen Gebrauche aber des ägyptischen Pa-piers, bis dasselbe im Mittelaltcr durch das von den Araberneingeführte, viel wohlfeilere Baumwvllenpapier verdrängt wurde.

§. 2t.

Nach den Schreibmaterialien, deren man sich im Alter-thume bediente, kommen nun auch noch die Werkzeuge in Be-

1. ) vinil. 81.!. liidlintli. Iiist. I, ,,. 84.

2. ) Wehrö vom Papier. S- HZ.

Ebendas.