48 Erstes Buch Erster Abschnitt.
tracht, mit welchen man auf dieselben zu schreiben pflegte.Sie waren natürlich nach der verschedienen Beschaffenheit derSchreibmaterialien ebenfalls verschieden.— Zu Steinschriftenkonnte begreiflich kein anderes Werkzeug als der Meiseldienen, so wie zur Metallschrist eine Art Grabstichel. Beiwächsernen oder mit Wachs überzogenen Tafeln bediente mansich eines Griffels, wovon man in dem Nouve»« rrnito<le äii>Iom. mehrere Abbildungen findet. Er war von Eisenoder einem anderen Metalle, an dem einen Ende spitzig, andem anderen platt, um das Geschriebene im Wachse wiederauslöschen zu können, was die Lateiner «tilum vertere nann-ten 2). Diese Griffel müssen von ziemlicher Größe und eingefährlicheres Instrument gewesen seyn, als dasjenige, dessenwir uns bedienen, indem Cäsar bei seiner Ermordung denEassius, einer seiner Mörder, mit einem Schreibgriffel 2)durchstach, und Caligula einen Senator, welcher auf dieEurie gieng, mit solchen Griffeln durchbohren ließa). Dieeisernen wurden verboten, und es scheint, daß man sich hierausder beinernen bediente 5), obgleich der eisernen zu allen ZeitenErwähnung geschieht 6). Zum Schreiben auf Pergament oderPapier bediente man sich eines Schilfrohrs wovon die bestenGattungen von der Insel Gnidns, vom Anaitischcn See, ausAsien und Aegyptcn kamen«). Die Schreibrohrc hatten, wieman in der Villa Vorghese auf einer Begräbnißurne iu derHand einer Parze bemerkt, den Schnitt und Spalt unsererFedern 9), und sind im Oriente noch jetzt im Gebrauche. —
Z.) 1V,m. I. ?. II. 8<?<-t. I. c, 10. >>, 53S.
2. ) Z. B. Horaz 1^. I. 8crm. X.
3. ) Suetnn. Vit-t v-»<!». 82.
4. ) Vitii caliAul. 2«.
5. ) Isill. vrix. I,, VI. <-. 8. I». 75.
6. ) 5kniiveini trii,it<5 <Iv «Iii>Ioin. I. cit.
7. ) 8 <: !i vuri! i i vxvrcitittio ilv variit gupelleet. rei likrar. V« tt.
§. 7.
«.) ?,!!„. I. c. p. 27. — Nartial. I.. XIV. Lpix. 38.9.) Winckclmann, M- d. Herkul, Entdeckung. S. 4«.