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56 Erstes Buch. Erster Abschnitt.

auf die Decken selbst. Da man die Bücher aber noch nichtin Bibliotheken stellte, sondern legte, so wurden die Ornamentenur auf die obere Seite verwendet. Als man in der Folgedie Bücher aufrecht stellte, wurden beide Seiten verziert,kostbare Bücher in Sammet und Seide eingebunden, im12. und 13. Jahrhundert auch die Ecken des Einbandes mitBeschlägen und die Bücher mit Clausuren versehen, wodurchsie zusammengehalten wurden. Immer bemerkte man indessennoch Unvollkommenheitcn in der Znsammenfngnng der Blätterselbst, bis man endlich darauf verfiel, sie bogenweise mitNadel und Faden an einander zu heften, wodurch der Einbandsich immer mehr unserem jetzigen näherte. Im Jahr 1433gab es in Nürnberg schon eigene Buchbinder,?) und im16. Jahrhundert war es schon üblich, den Schnitt der Bücherzu vergolden oder mit Farben anzustreichen. Doch wirhaben diesen Gegenstand bereits bis in das Mittelalter ver-folgt und brechen nun davon ab. Was noch ferner darüberzu sagen wäre, gehört in die Geschichte der Buchbinderknnst,die ausser dem Plane unseres Werkes liegt.

§. 26.

Die in den ältesten Zeiten geschriebenen Bücher warenohne Zweifel sehr beschwerlich zu lesen; denn ihr Inhalt liefohne alle Abtheilung in Abschnitte oder Kapitel,vom Anfange bis zum Ende in einem Zusammenhange fort.Noch schwieriger war es, nachdem man sie gelesen, einzeleStellen wieder zu fiuden, die man aufsuchen wollte. DieseBemerkung drängte sich srühe schon den Hebräern auf,daher sie die Bücher Mosis in größere oder kleinere Abschnitte,und jeden größeren wieder in sieben kleinere theilten. DieseAbtheilung, die älteste die man kennt, fällt in die ZeitenEsra's, der um 3668 nach Erschaffung der Welt lebte,

1. ) llivrnn^m,,« <?pi«t»I. XVIII. Lllit. ?nr. 1k>>3. ^«m. IV

I>. 2. x. 4». 8y<i.

2. ) Kleine Chronik Nürn bergs. Altorf I7SI. S. 31.