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1/2 (1834)
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Erfindung der Schreibckunst.

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den sie in Kapseln von Cedernholz oder anderen kostbarenMaterien verschlossen. ^)

Ausser den Rollschriften hatte man auch viereckige Bücher,die unseren Folianten und Qnartanten ähnlich waren. Dieältesten bestanden ans Tafeln von Erz, Blei oder Holz, auchWachstafcln uud Elfenbein. Die Ersteren hatten am NuckenRinge und wurden theils durch metallene Stäbchen, theilsmit Drath oder Riemen, die elfenbeinernen und Wachstafelnaber mit Pergamentstrcifchen zusammengefügt. ^) Von denhölzernen Tafeln schreibt Seneca : Vlurium whularum eon-textu« van«! ex nxiuil .^ntMio« vovalistur; unile publioaetsdnl-ie ooilioe^ (Ziouxtur. ^) Auch die Schriften vonägyptischem Papier und Pergament wurden in viereckigemFormate zusammengefügt, nnd zu diesem Ende die Blätter andem Rücken Anfangs mit Drath oder Blech mit einanderverbunden und mit dem Hammer dünn geschlagen, welchesdas Geschäft der AlsIIentm-e« war. Diese Bücher waren aufbeiden Seiten beschrieben und wurden häufiger aus Pergamentals aus Papier gemacht, weil letzteres nicht immer das Schrei-ben auf beiden Seiten vcrtrng. Die viereckigen^ Bücher sollAttales, König von Pergamns, und der hohe Preis oderMangel des Papiers die Erfindung derselben veranlaßt haben.Später wurden die Papiere und Pergamcntblätter nicht mehrmit Drath oder Bl^ch, sondern mit Pergamcntstreifchen miteinander verbunden, geheftet und zusammengeleimt, bekamenaber noch keine Decke, sondern wurden in Futterale vonLeder, Pergament, Holz oder Elfenbein gelegt, die oft mitGold, Silber, Perlen, Edelsteinen, biblischen Figuren vongetriebener Arbeit u. dgl. geschmückt warcu. Als man in derFolge die Bücher mit Decken versah, kamen diese Verzicrnngen

1.) var« llv vsr. xupell. rei I!I>r. die voranstch. üKupfcrt.Flg. a.

s.) Lrnesti ^i'<:Iil«>I»A. 1!t?r. ?. II. e. I. p. 34.

Z.) ÄInntkiUKXm pnIi'inA. Ariiec. i>. Ig.

4) Oo drvvit, vilne. c. 13. »