Bibliotheken zc. im Alterthume. 67
Philists, viele Stücke der drei Tragi'ker, die Dith-y-ramben des Telestes und Philorenus u. s. w. nachsendenmußte i). Wir wissen, daß Aristoteles die Werke des Peu-sippus um drei attische Talente gekauft hat. (S. oben §. 18.)Vor seinem Tode vermachte er seine Bibliothek dem Theo-pH r a st, und von diesem kam sie an seinen Schüler Neleus vonSkepsis, der dieselbe an den Ptolemäus Philadelphiaverkaufte, mit Ausnahme der von Aristoteles selbst geschriebenenWerke, die er bei seinem Ableben unwissenden Erben hinter-ließ, die sie ans Furcht, vor den Pcrgamenischen Königen,den Beherrschern von Skepsis, derselben beraubt zu werden,in unterirrdische Gewölbe vergruben, wo sie durch Nässe uudWürmer sehr beschädigt wurden. Nach 130 Jahren entdecktesie Apcllikon, ein reicher Bücherliebhaber aus Teos, dersie um einen hohen Preis kaufte, nach Athen bringen, sie dortneu abschreiben und was darin unleserlich geworden war, sogut es gehen wollte, wieder ergänzen ließ. Nach dessen Todeließ Sulla seine hinterlassene Bibliothek nach Rom führen,wo Tyrannion, ein gelehrter griechischer Grammatiker —heut Kritiker— und Freigelassener des Mäcenas , der selbsteinen Vücherschatz von 30,000 Rollenbändm besaß, die Er-laubniß erhielt, die Werke des Aristoteles zu benutzen. Vonihm kam eine Abschrift derselben an Andronicus in Mo-dus, durch welchen sie mehr bekannt gemacht wurden Dasowohl Andronicus als Tyrannion sich mit der Wie-derherstellung der aristotelischen Schriften beschäftigten, so kannman sich leicht denken, in welchem Zustande dieselben auf unsgekommen sind, wenn sich nicht etwa die Abschriften besser er-halten haben, die Ptolemäus für seine Bibliothek von Neleuskaufte.
Vor dem Ende des zweiten punischen Krieges war esden Römern um Gelehrsamkeit wenig zu thun. Erst mit der
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