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68 Erstes Buch, Zweiter Abschnitt

Zahl der Bücher kam bei ihnen anch hie Lust zn sammeln.Dieß konnte ihnen gar nicht schwer fallen, da sie allenthalbenUnterthanen, Bundesgenossen oder Feinde hatten, bei denenihnen Alles zn Gebote stand, was sie verlangten. Ihrefrüheren Sammlungen von Schriften betrafen blos die Re-ligion und Politik und waren keine Bibliotheken, sondern blosArchive, wie sie anch Tertnllian nennt, als er vonder Aufzeichnung der Geburt Jesu in dem römischen Censusredet Die erste Bibliothek iu Rom errichtete der Con-sul L Aemilius Paulus (5 3800), der, nachdem er denMazedonischen König Perscus besiegt hatte, eine MengeBücher aus Makedonien nach Rom bringen ließ,^) die erzunächst für seine wißbegierigen Söhne bestimmt, ^) Ihmfolgte hierin Lncins Cornelius Sulla , der, als er indem Mithridatischcn Kriege Athen eroberte, alle daselbst ge-fundenen Bibliotheken, worunter sich auch die des Apellikonaus Teos befand, nach Rom schickte (s, oben). NachdemLucullus den Mithndatcs besiegt, brachte er aus Asien noch weit mehr Bücher nach Rom , als die beiden vorigendahin gebracht hatten. Er legte nicht nur in der Stadt selbsteine große Vüchersammlnng an, sondern ließ anch seine Land-gürer mit Bibliolheu versehen. Von der Ersteren sagt P lu-tarch: Erinnerungs- »nd lobenswürdig ist es,daß Lucullns viele und gut geschriebene Büchergesammelt, und noch einen löblicheren Gebrauchdavon gemacht hat Seine Bibliothek und diedaran gebanteu Galerien und Lesezimmer stan-den Jedermann offen. Die Griechen kamen freihin, wie in eine Musenherberge, und brachtendie Tage ungestört und angenehm mit gelehrtenArbeiten zu. Er selbst ließ sich öfters in diesen

1. ) Hin», I/aet. in vitis pliilns. I. p, zz».

2. ) I/ili. IV, Nlivei«, Hliixüonvni, <:, 7, p, 417

!i) Isiii, vrix, Ii. VI ,-, 4- ^<Iit, I>!ul8. i>, 74,