96 Erstes Buch. Dritter Abschnitt.
Werken über die Geschichte der Schweiz sehr reiche Bibliothekdes sehr verdienstvollen Alt-ScckclmeisterS von Balthasarbildet. Die Stadtbiblioth ek zu Solothurn wurde vondem Domherrn Hermann gestiftet und besteht bereits ausmehr als 10,000 Bänden. — Die 1549 gegründete akade-mische Bibliothek zu Lausanne , welche durch dieBüchersammlnng des IlMointlios 6e guiros, eines gebore-nen Spaniers, der 1750 vom päbstlichcn Hofe nach derSchweiz kam, Protestant nnd Professor der Kirchengeschichtezn' Lausanne wurde, einen bedeutenden Zuwachs erhielt. —Die ehemalige Kloster- jetzt Kantonsbibliothek zuSt. Gallen in dem Klostcrgebäude, und die in dem 1598gcstiftewn Stadtgymnasium aufgestellte Bürgerbibliothek,welche die Büchersammlnng Vadians enthält, zu welcher vieleHandschriften, wovon ausser einer Chronik und 13 Foliobändeneigenhändiger Briefe der Reformatoren und anderer Gelehrtender damaligen Zeit, das Meiste gedruckt ist. — Die Stadt-bibliotheken von Zug, gestiftet 1478 von dem Pfarrer Eber-hard; von Chur und mehreren anderen Städten derEidgenossenschaft . —
Daß in Rom nicht alle Päbste wie Gregor I. gedacht,welcher ans christlicher Eifersucht auf die heidnischen Denk-mäler, mit diesen zugleich anch den Rest der palatinischenBibliothek zerstörte, ^) haben mehrere seiner Vorgänger undNachfolger bewiesen, unter denen wir im vorigen H. den Zu-stand des Bücherwesens in Italien bis in das achte Jahrhun-dert kennen lernten. Im I3ten Jahrhunderte gründete KaiserFriedrich II. die Bibliothek zu Neapel . 2) Die meistenBibliotheken befanden sich indessen in den Klöstern. Im I4tenJahrhunderte veranlaßte das Beispiel Petrarca's undBoccacios die Anlegung mehrerer Privatbibliotheken. Soerrichteten König Robert in Neapel , Herzog Johann
1. ) 5. Sarisliorivnsis in knlicratica. IV III. c. 26. p. I2Z.
2. ) Fabricius a. a. O. Ir Bd. I4s Hptst. 171.