Zustand des Bücherwcsens im Mittelalter. 95

purpurne, mit goldenen und silbernen Letterngeschriebene, griechische Psalter.i) Die Bibliothekin Genf zählt erst von 1703 und besitzt 50,000 BändeBücher und 300 Handschriften,^ auch viele merkwürdigeAlterthümer,») und wird ziemlich gut unterhalten. — DieKantonsbibliothek zu Aarau nahm mit dem Kantoneselbst, nach der durch die Mcdiationsakte beendigte HelvetischeRevolution ihren Anfang und enthält seit 1804 auch diekostbare und wichtige Bibliothek des gelehrten Generals vonZUrlauben, die unter Anderen in 450 Foliobänden, fürdie schweizerische Geschichte und zur Fortsetzung der Chronikenvon Tschudi u. a. äußerst wichtige Handschristen, L..Folio-bände .Helvetische Karten vom 7. Jahrhundert bis znck Jahre1555, 4 Foliobäude Helvetische Stammtafelu, 10 Foliobändeschweizerische Miscellaneen und eine zahllose Menge eigenhän-diger Anmerkungen und Fortsetzungen vom General von Zur-laubcn selbst, besteht. Auch die Stadt Z o fi n g e n besitzteine sehenswerthe Bibliothek, die 1695 angelegt wurde. —In Luzern: die Bibliothek der aufgehobenen Jesuiten ;die eben so reiche als ausgewählte Bibliothek der Capuziner,welche der Generalsccrctär dieses Ordens, Michael Wikardaus Zug, während seines Aufenthalts in Rom gesammeltund 1755 diesem Kloster vermacht hat; die Bibliothekder Lesegesellschaft und endlich dieStadtbibliotHek,> deren erste Grundlage der an Handschriften und merkwürdigen

1. ) Li>!8t, Naril. «juirlnum. 1'nrlei. 17^8-

2. ) Zu den Merkwürdigkeiten derselben gehört auch ein Fragment

der Ausgaberechnungen Philipps des Schönen, welchesin sechs hölzernen, mit einer wachsartigcn Materie überzogenenTäsclchcn besteht, worauf die Buchstabe» eingegrabcn sind.Ueber die Handschriften s. O-ttiilvAuv raisnnn,- ile« Aliinu-svi'ipt« «lang la Indliotlieyiie llv Ke^eve. ä lZenvve 1779.S.) Unter Anderen ein zirkelrunder, silberner Schild, S4 Unzenschwer mit erhabenen Figuren und der Inschrift: I-arxitu« v,K Valvntlniilni ^uAusti, welcher im Jahre 1721 in dem altenBette der Arve gesunden worden ist.