Erstes Buch. Dritter Abschnitt.
Auch bei nicht christlichen Völkern zeigen sich im Mit-telalter Beispiele einer großen Büchcrlicbe, n»d Zwar zunächstbei den Araberin Den Schandflecken Omars, welcherdie Bibliothek zn Alcrandrien zerstörte, tilgten in der zweitenHälfte des 8tcn Jahrhunderts die abbassidischcn Khalifen HarunAl Naschid und Al Mamun durch ihre besoudere Liebezn den Wissenschaften. ^) Sie zogen ohne Unterschiede der Re-ligion die Gelehrten an ihren Hof nach Bagdad , nnd schafftenmit vielen Kosten eine Menge hebräischer, syrischer undgnrchischcr Bücher, die sie in das Arabische übersetzen ließen,herbei, wodurch der litcrarische Vorrat!) der Nation, mit In-begriff der Originalwcrke so anwuchs, daß Sa lad in, als erim lAen Iahrbniidcrt Acgvptcn eroberte, in dem Palaste derKhalifen allein 100,000 arabische ^oclive« fand. Aber nichtblos die Herrscher, auch manche Privatpersonen besaßen an-sehnliche Vnchersammlnngen. So lehnte z, B. IsmaelIsniabad den Rnf an den Hof eines persischen Königsnur deswegen ab, weil er znm Transport seiner Bibliothek40V Kameele nöthig gehabt hätte V^i allen ihren höherenLehranstalten hatten die Araber znm Theil sehr beträchtlicheBibliotheken, die vorzüglich aus arabischen Uebcrsetzungengriechischer Schriften bestanden. So hatte Abu- Mansn r-Baharam Flruzabad eine öffentliche Bibliothek angelegt,die gleich anfänglich 7000 Bände'enthielt. ^) 'Die Arabernahmen ihre Bücherlicbe von der afrikanischen Knstc auch mitnach Spanien hinüber. In dem von ihnen eroberten Theiledieses Landes gab es nicht weniger als 70 öffentliche MaurischeBibliotheken, von welchen die zu Cordova 250,000 Bändeentbalten und ihr Verzcichniß 44 Bände erfordert haben soll.")Selbst unter den Barbarcsken ans der afrikanischen Küste be-
1. ) Denis a. a. O. ir Thl. S. ?!>.
2. ) Derselbe a. a. O. ir Thl. S. 8».
-i.) Busch a- a, O. 2r Thl. I. Abthl. S. 2^t0.^. Meusel a. O. 2. Abthl. S. <>«5.